Die Baureihe V60 / 260, 261 / 360, 361 / 364, 365 | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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Zu Beginn der 1950er Jahre waren die zum Rangierdienst eingesetzten Dampflokomotiven aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Basierend auf den technischen Daten der zur damaligen Zeit eingesetzten Rangierlokomotiven wurde ein Anforderungsprofil für eine Diesellokomotive erstellt, die einen möglichst großen Teil der Aufgaben im Rangierdienst übernehmen konnte. Unter der Führung des Bundesbahn-Zentralamtes (BZA) schlossen sich die an der Entwicklung beteiligten Firmen (MaK, Krupp, Henschel, Krauss-Maffei, Jung, Deutz, Gmeinder, Maschinenfabrik Esslingen) zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen und bauten zunächst vier Prototypen. Sie wurden 1955 zur Erprobung an die Bahnbetriebswerke Hamburg-Harburg und Nürnberg ausgeliefert. Während der kurzen Testphase zeigen sich keine gravierenden Mängel und man konnte bereits 1956 der ersten Serienmaschinen in Betrieb genommen werden. In der Zeit von 1955 bis 1963 wurden insgesamt 942 Maschinen in zwei Varianten ausgeliefert :
Fahrzeugteil: Radsätze: Maschine: Hilfsaggregate: Die Baureihe V60 war für den leichten und mittelschweren Rangierdienst vorgesehen. Ein Einsatz vor leichten Güterzügen auf Haupt- und Nebenbahnen war auch möglich. Sie wurden in allen Direktionsbezirken der Bundesbahn eingesetzt. Im laufe der Zeit wurden sie entsprechend dem allgemeinen technischen Standard umgerüstet (Zugbahnfunk, Induktive Zugsicherung "Indusi"). Anfang der achtziger Jahre ging das Güterverkehrsaufkommen zurück und dies führte zu den ersten Ausmusterungen der V60, die inzwischen zur Baureihe 260 bzw. 261 umgezeichnet war. Bis Ende 1986 waren nur noch 830 Maschinen in Betrieb. 1987 wurde die Baureihe zu Kleinlokomotiven (Baureihe 360 bzw. 361) umgewidmet. Der Grund war, das sie dadurch auch von "Kleinlokomotivbedienern" gefahren werden konnten - die Bahn sparte dadurch Personalkosten. Zur weiteren Rationalisierung im Rangierdienst wurden die Maschinen nach und nach mit Funkfernsteuerungen ausgerüstet. Sie erhielten nach der Umrüstung die neue Baureihenbezeichnung 364 bzw. 365. Nach der Ausmusterung durch die DB wurden viele Maschinen von anderen Bahngesellschaften (Türkei, Jugoslawien, Norwegen) oder von Industrie- oder Gleisbaufirmen übernommen. Mehrere Bahnverwaltungen (Türkei, Griechenland, Israel, Belgien) beschafften auch fabrikneue V60.
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01.02.04 |