Die Baureihe V 160 / 216

Leistungsdaten :
Höchstgeschwindigkeit:  80 km/h
120 km/h   
Gewicht: 76,7 t
Länge über Puffer: 16.000 mm
Nennleistung: 1397 kW
Anfahrzugkraft : 240 kN
Kraftübertragung : hydraulisch
Fahrmotoren: 1
Betriebsdaten :
Entwicklung : 1956
Baujahr : 1960 - 68
Betrieb : 1964 - 84
Infos im Internet : 
http://www.deutsche-lokomotiven.de
http://www.bahnwerk-bismarck.de/index.html
Fotos im Internet :
 
Literatur :

Maier, Heilmann, Block:
"Dieselokomotiven deutscher Eisenbahnen"
(Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv Bd. 2.1)
Alba Publikationen, Düsseldorf 1993

Entwicklung

Die Deutsche Bundesbahn überarbeitete 1954/55 das vorläufige Diesellokomotiv-Typenprogramm. Im Leistungsbereich zwischen der V 100 und V 200 sah dieses Programm erstmals eine Diesellok vor: die V 160. Dabei sollte es sich um eine einmotorige Maschine für den mittelschweren gemischten Dienst auf Haupt- und Nebenbahnen handeln. Die Motorenanlage sollte eine Leistung von 1500 bis 1600 PS erhalten. Aus Rationalisierungsgründen wurde an einer einmotorigen Diesellok festgehalten, da diese in der Beschaffung und Unterhaltung kostengünstiger war. Sollten die in der Entwicklung befindlichen Motoren von 1800 PS die Serienreife erreichen, war an einen Einbau in die V 160 gedacht.

 Aus der ersten Planung gingen konkrete Baurichtlinien hervor. Im Frühjahr 1956 wurde die Firma Krupp mit der Entwicklung beauftragt. Durch diese Entwicklung sollte eine große Anzahl von Dampflok- Baureihen ersetzt werden. Beim Abschluß der Entwicklungsarbeiten stand nunmehr auch ein weiterentwickelter Dieselmotor mit Ladeluftkühlung von 1900 PS bei 1500 U/min zur Verfügung. Zum Vorwärmen und Warmhalten der Maschinenanlage sowie für die Zugheizung wurde eine Dampfheizung eingebaut. Um eine intensive Erprobung durchführen zu können, wurden 10 Vorauslokomotiven bestellt. 

Krupp lieferte die V 160 001 bis V 160 006, die Firma Henschel die V 160 007 bis V 160 010. die Auslieferung erfolgte zwischen September 1960 und März 1963. Nach der ersten Erprobung wurden die Prototypen im Bereich der Bundesbahn-Direktion Hamburg eingesetzt. Da die Loks sehr gewölbte und abgerundete Stirnfronten aufwiesen, erhielten sie von den Eisenbahnern den Spitznamen "Lollo". Diese wurden offensichtlich beim Anblick der Loks an die damals viel beschäftigte Filmdiva Gina Lollobridiga erinnert. Neben dem Einsatz im mittelschweren Güterzugdienst, wurden sie vorzugsweise im Städteschnellverkehr Hamburg - Lübeck (Wendezugbetrieb) getestet. Das Ergebnis dieser Erprobungsphase war überwiegend positiv. Auch die Wartungs- und Unterhaltungsfreundlichkeit erfüllte die Vorgaben. Die Änderungen und Verbesserungen der Erprobungsphase flossen in die letzte, 1963 von Henschel gebaute Vorserienlok V 160 010 ein. Sie erhielt, außer den Batteriekästen, auch die Form der Serienloks.

Basierend auf diesem Typ wurde eine ganze Baureihen-Familie entwickelt:

  - BR 215
  - BR 217 (V 162)
  - BR 218 (V164)
  - BR 219 (V 169)
  - BR 210

Einsatz

Ab 1964 wurden 214 Serienloks in 5 Baulosen dieser Baureihe von den Firmen Henschel, Krauss-Maffei, Krupp, MaK und KHD geliefert. Beheimatet wurden die Maschinen in allen Bundesbahn-Direktionen. Sowohl im Güterzug- als auch im Reisezugdienst bewährten sie sich und erreichten Laufleistungen von 200 000 km ohne Störungen. Mit der Einführung der EDV-Betriebsnummern erhielten sie 1968 die Baureihenbezeichnung 216. Durch die fortschreitende elektrische Zugförderung konzentriert sich der Einsatz der Loks nur noch auf wenige Betriebswerke.

Die Vorserienloks wurden zwischen 1979 und 1982 ausgemustert oder verkauft. Nur die 216 003 war Ende 1983 noch im Güterzugeinsatz im Bw Gelsenkirchen-Bismarck. Zu dieser Zeit hatte sie bereits einen Dieselmotor der Serienmaschinen erhalten. Anfang 1984 wurde sie ausgemustert und zum Ausbesserungswerk Bremen überführt.

 

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01.02.04
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