Die Baureihe V200 / 220 und 221

 

Leistungsdaten :
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h  
Gewicht: 81 t
Länge über Puffer: 18.530 mm
Nennleistung:
  -  220
  -  221

2 x 810 kW
2 x 990 kW
Anfahrzugkraft
  -  220
  -  221

190 kN
200 kN
Kraftübertragung hydraulisch
Fahrmotoren: 2
Betriebsdaten:
Entwicklung : 1952 / 53
Baujahr :
  -  Vorserie
  -  BR 220
  -  BR 221

1953
1956 - 59
1962 - 66
Einsatz : - 1984
Infos im Internet : 
 V200 - DB 220 und 221
 von Richard Krol (englisch)
Fotos im Internet :
 
Literatur :

Maier, Heilmann, Block:
"Diesellokomotiven deutscher Eisenbahnen"
(Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv Bd. 2.1)
Alba Publikationen, Düsseldorf 1997

Axel Enderlein:

"Baureihe V200"

Geramond-Verlag, München,2000

Entwicklung

Die Deutsche Bundesbahn stellte 1949/50 ihr erstes Rationalisierungsprogramm im Rahmen des beginnenden Strukturwandels auf. Fester Bestandteil war die Entwicklung einer zweimotorigen, 2000 PS starken Diesellokomotive mit hydraulischer Kraftübertragung für den mittleren und schweren Reisezugdienst auf Hauptbahnen. Hiermit sollte die Dampflokomotive der Einheitsbaureihe 01 abgelöst werden.

Die Firma Krauss-Maffei in München erhielt den Auftrag für den Bau der ersten fünf Vorauslokomotiven. Gemäß den Auflagen der DB sollten Motoren, die auch untereinander frei tauschbar waren, von drei Herstellerfirmen eingebaut werden. Es handelte sich um 12-Zylinder-V-Dieselmotoren der Firmen Maybach, Mercedes-Benz und MAN mit jeweils 1000 PS Leistung. Die hydraulischen Getriebe, die von Voith und Maybach geliefert wurden, waren nach gleichen Grundsätzen konzipiert.

Die V 200 001 wurde 1953 anläßlich der Verkehrsausstellung in München der Öffentlichkeit vorgestellt. 1954 gingen die inzwischen ausgelieferten Vorauslokomotiven V 200 001 - V 200 005 in den Plandienst zur umfangreichen Erprobung. Im Rahmen dieser Einsätze ermittelte man die Leistungsgrenze der Maschinen und legte sie auf 2 x 735 kW (1100 PS), mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h, fest. 1955 wurde mit dem Bau von 50 Serienloks begonnen. Gegenüber den Vorserienfahrzeugen wurde die Leistung auf 810 kW erhöht. 1959 wurden aufgrund der guten Betriebserfahrungen nochmals 30 Loks nachbestellt.

MAK Kiel lieferte die V 200 006 bis V 200 025. Neben den Vorserienmaschinen war Krauss-Maffei in München der Hersteller der V 200 026 bis V 200 086. In den Jahren 1962 bis 1965 lieferte Krauss-Maffei dann noch 50 Loks der stärkeren Variante. Diese erhielten die Betriebsnummern V 200 101 bis V 200 150. Ab 1968 erhielten die Lokomotiven die Baureihenbezeichnung 220 bzw. 221.

Einsatz

Die 136 Lokomotiven erreichten im Plandienst sehr hohe Laufleistungen bei vergleichsweise geringen Verbrauchswerten. Neben vielen FD- und D-Zügen wurden auch, auf Teilstecken, berühmte Züge wie der " Blaue Enzian " bespannt.

Zu einem Weiterbau der Lokomotiven ist es nicht gekommen, da die fortschreitende Elektrifizierung die Maschinen aus dem Reisezugdienst verdrängte. Die Dieselmaschinen fanden daher ab 1969 mehr und mehr ihr Aufgabengebiet im Eil- und Nahverkehrszugdienst. Auch bei der Bespannung von schweren Güterzügen zeigten die Lokomotiven ihre enorme Kraft. 

Die letzten V 200 wurden im Bereich der DB im Sommerfahrplan 1984 eingesetzt.

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01.02.04
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